Die Ehrenamtlichen – immerhin über 1 Millionen Menschen deutschlandweit – kommen von der Arbeit, von Zuhause, vom Einkaufen, vom Sport und sonst woher bei einem Einsatz zum Feuerwehrhaus. Eine Alarmierung der Feuerwehr erfolgt meist über Meldeempfänger – entweder Funkmelder oder digitale Alarmierung z.B. über SMS. Das hängt vom Konzept des Kreises beziehungsweise der Kommune ab, beziehungsweise vom Status in Bezug auf Digitalfunk.
Pieper, Melder, Pager – für die personenbezogenen Alarmierungsgeräte der Feuerwehren gibt es unterschiedliche Bezeichnungen. Offiziell heißen die Pieper im Bereich der analogen Alarmierung Funkmeldeempfänger und im Bereich der digitalen Alarmierung (POCSAG-System) folglich Digitale Meldeempfänger.
Analoge Alarmierung und Funkmeldesystem
Im analogen Netz gibt es zwei Alarmierungssysteme. Die ältere Version – aus den 1970er Jahren – ist die Alarmierung über die sogenannte 5-Ton-Folge. Hier werden nacheinander fünf Töne mit unterschiedlichen Frequenzen gesendet, die Tonhöhe bestimmt eine Ziffer beziehungsweise Wiederholzeichen. Den Feuerwehren wurden diese Nummer-Kombinationen zugeordnet. Sie richten sich nach Bundesland, Landkreis beziehungsweise Region und der zu alarmierenden Feuerwehr.Zweite Variante ist das Funkmeldesystem – kurz FMS. Darin wird von der Leitstelle ein Status an eine sogenannte FMS-Codierung gesendet. Die Funkmeldeempfänger werten die gesendete FMS-Kennung aus, ob zu der Codierung eine Alarmschleife auf dem Gerät aufgeschaltet ist. Ist das der Fall, erfolgt die Alarmierung: per Piepton und/oder Zeichenanzeige entsprechend des Einsatzstichwortes.
Alarmierung mit POCSAG-Systems
In der digitalen Alarmierung wird das Signal über das sogenannte POCSAG-Protokoll gesendet – unabhängig vom Sprechfunkverkehr. Um das Signal zu empfangen, benötigen die Einsatzkräfte Digitale Meldeempfänger (DME). Über diese Alarmierungsart können Texte – Einsatzstichwort plus Ort und weitere Informationen – auf die Melder gesendet werden.Aber das POCSAG-System gehört nicht direkt zum Bereich Digitalfunk. Denn gesendet werden zwar digitale Signale, jedoch auf einem analogen Funkkanal.
Trageweise von Meldeempfängern
Die meisten Feuerwehrangehörigen tragen ihre Pieper am Gürtel. Sie nutzen dafür Meldertaschen beziehungsweise Gürtelclips. Vorteil bei der Trageweise am Gürtel ist, dass der Meldeempfänger schnell griffbereit ist – entweder um umgehend das Einsatzstichwort zu erfassen oder um den schrillen Ton zu quittieren.Über Smartphone und Telefon alarmieren
Einige Feuerwehren nutzen mittlerweile App-basierte Alarmierungssysteme für Smartphones. Das ist durchaus umstritten, inbesondere mit Blick auf den Datenschutz. Aber es bietet die Möglichkeit der Benachrichtigung der Kräfte, auch wenn sie sich nicht im Alarmierungsbereich aufhalten oder der Pieper nicht auslöst, sowie für den Feuerwehrmann die Chance, den Melder auch mal auszuschalten (beispielsweise in Vorlesungen, beruflichen Terminen, in der Kirche etc.) und den Alarm trotzdem zu empfangen.Text: Christian Patzelt, Redakteur Feuerwehr-Magazin
Quelle: www.feuerwehrmagazin.de